Covid 19 hat unser Leben komplett verändert. Langsam erkennen wir, dass wir uns in einer neuen Lebenssituation befinden, die sich erst einmal nicht ändern wird.

In meiner Arbeit als Mediatorin und Psychologische Beraterin habe ich in den letzten Wochen viel in Krisenhotlines gearbeitet, in Webinaren, war in Seminaren sowie in Supervisionen eingebunden und habe somit die unterschiedlichsten Reaktionen auf diese neue Situation erleben dürfen. Für die einen war diese Krise hilfreich, wie mir  Menschen berichteten, weil sie einmal innehalten konnten, gezwungen wurden daheim zu bleiben, sich im Homeoffice befanden und Zeit hatten. Zeit für sich und für die Familie.

Andere sind in den wirtschaftlichen Ruin getrieben worden und haben sehr viel Angst davor, wie es weitergeht. Die anhaltendende  Kurzarbeit bereitet vielen Menschen finanzielle Sorgen.

Ältere Menschen berichteten in Seniorenheimen, wie sehr sie darunter gelitten haben, keinen Besuch mehr von den Kindern und Enkelkindern zu bekommen.

Vieles ist uns genommen worden in dieser Zeit: der Ausfall von öffentlichen Veranstaltungen, Kultur erleben zu dürfen, Schwimmbäder und Fitness Clubs waren geschlossen. Geschäfte und Glaubenseinrichtungen waren zu.

Auch ich habe mich in dieser Zeit oft hilflos gefühlt, weil zu meiner gesunden Work-Life Balance gehört, 3-mal pro Woche Schwimmen zu gehen. Das mache ich seit vielen Jahren. In dieser Zeit habe ich oft gehadert und insbesondere hat sich ein Gefühl breitgemacht: Ohnmacht.

Abzuwarten, wann denn nun endlich alles vorbei ist, war ein schrecklicher Zustand. Ich habe gemerkt, dass ich mich veränderte, lange vor mich hinstarrte und mein positives Denken eine andere Richtung annahm.

Die Berichte und Zeitungen waren voll von Geschichten und Berichten, die auch mich immer mehr verunsicherten und zu Irritationen führten.

Doch diese Ängste und Verunsicherungen machen auf Dauer wirklich krank und so beschloss ich, mich wieder mehr auf alles Positive zu konzentrieren.

Denn was wir gerade in dieser Zeit so sehr brauchen, um mit dieser Situation zurechtzukommen und unsere Zukunft zu gestalten, sind Zuversicht, Mut und Achtsamkeit.

Was kann ich also tun in diesen Zeiten?

  1. Emotionale Fürsorge: aktiver Austausch mit Menschen am Telefon, wieder einmal Briefe schreiben
  2. Sich belohnen für Dinge, die man erledigt hat, in Ruhe eine Tasse Kaffee trinken, Kerzen anzünden
  3. Bewusst Zeit auch einmal alleine in der Natur verbringen
  4. wieder mal ein gutes Buch lesen
  5. einen Eisbecher gestalten, die Augen schließen und den Geschmack bewusst wahrnehmen
  6. Marmeladen kochen, das habe ich mit Begeisterung gemacht und gerne verschenkt
  7. Meditieren 15 Minuten am Tag
  8. 30 Minuten Yogaübungen machen
  9. Ein Dankbarkeitsbuch schreiben, dass mache ich nun seit 14 Jahren, jeden Abend 10 Dinge aufschreiben, wofür ich dankbar bin: für den Sonnenschein, Vogelgezwitscher, das Lächeln meiner Enkelkinder, eine warme Dusche genießen
  10. Eine ausgiebige Gesichtspackung machen
  11. Trotz Maske im Gesicht versuche ich Menschen beim Einkaufen ein Lächeln zu schenken
  12. Mir jeden Tag vor dem Spiegel einen positiven Satz sagen

Selbstachtung ist kein fester Charakterzug, sondern ein Mentalzustand, der variieren kann. Das bedeutet: auch die Stärksten unter uns kennen das Gefühl der Verunsicherung.

Ich wünsche Ihnen für jeden Tag positive Gedanken, ein wenig Zeit für sich selbst, kleine Ruheoasen und Achtsamkeitsmomente!

Bleiben Sie gesund!

Herzlichst

Gabriela Koslowski